Herr Oehler gibt als Projektsteuerer der Entwicklung des Bahnhofs in Luckenwalde einen Überblick über den Stand des Gesamtprojektes. Die Baugenehmigung wurde am 4.12.2006 durch den Landkreis Teltow-Fläming erteilt mit der aufschiebenden Bedingung, dass die Entlassung aus der Eisenbahnrechtlichen Planungshoheit erfolgt. Das Eisenbahn-Bundesamt hat den Bescheid über die Freistellung von Bahnbetriebszwecken gemäß § 23 Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG) für die Grundstücksfläche und das Gebäude der zukünftigen Stadtbibliothek am 15.12.2006 erteilt. Damit liegt eine rechtskräftige Baugenehmigung vor.

Für die neue Bahnsteigzuwegung in Form der Fuge hat das Eisenbahn-Bundesamt die Plangenehmigung am 09.10.2006 erteilt. Lt. Mitteilung des Eisenbahn-Bundesamtes am 20.12.2006 ist der Abbruch der Nebengebäude, die Sanierung der Stützwand und die Herstellung der Zuwegung nicht bauvorlagepflichtig. Somit ist der Abbruch der Nebengebäude sofort durchführbar. Vor der Sanierung der Stützwand ist eine Prüfstatik erforderlich, die kurzfristig beauftragt wird. Der Bau der neuen Bahnsteigzuwegung kann nach Abstimmung über die Gestaltung und Beschilderung mit der DB Station & Service beginnen.

Die Finanzierung der neuen Bahnsteigzuwegung und die Freistellung des ehemaligen Empfangsgebäudes erfolgt aus Fördermitteln des URBAN-Programms sowie des Stadtsanierungsprogramms in Höhe von insgesamt 480 T Euro. Der von der Stadt aufzubringende Anteil beträgt 40 T Euro. Die Zuwendungsbescheide für die Bibliothek im Bahnhof liegen in Höhe von 2,8 Mio. Euro vor und teilen sich auf in 2.117 T Euro URBAN-Fördermittel sowie 705,8 T Euro Fördermittel aus dem S-Programm (Sanierung). Ein Sonderantrag wurde für die Ausbaugewerke gestellt Die Finanzierung erfolgt aus dem S-Programm in Höhe von 577 T Euro. Es liegt der Zuwendungsbescheid vom 09.12.2006 vor.

Die Dekontaminierung des Dachstuhls für die Stadtbibliothek ist abgeschlossen. Die Dacheindeckung wird bis Anfang Februar fertig sein. In der Zeit vom 22.01. bis 02.02.2007 wird der Regenkanalanschluss für die Stadtbibliothek und für die Fuge gebaut. Während dieser Zeit wird die Käthe-Kollwitz-Straße teilweise gesperrt sein. Ab dem 05.02.2007 wird mit dem Abbruch der Nebengebäude in der Fuge begonnen. Die Auftragserteilung für den Rohbau des Anbaus und die Ausbaugewerke ist für Mitte Februar 2007 geplant. Anfang Februar erfolgt die Ausschreibung für die Fassade, Fenster und Türen des Anbaus. Eine Abstimmung mit der Denkmalpflege und dem Restaurator ist erfolgt.

Herr Fleckenstein von der ARGE wff stellt die Fassadenbekleidung für den Anbau vor. Es handelt sich um eine Metallbekleidung in der Form einer Schindel im Messington. Durch das Muster wird eine Dreidimensionalität erreicht. Je nach Tageszeit und Sonnenlicht sieht es verschieden aus. In der Planungsrunde wurde über möglichen Vandalismus diskutiert. Die Schindeln in den kritischen Bereichen können verstärkt und kaschiert werden, so dass man diese nicht eintreten kann. Im unteren Bereich können sie vollflächig befestigt werden. Einzelne Fassadenteile können zwecks Ersatz ausgetauscht werden. Als Graffitischutz können Lacke zum Einsatz kommen, die die Haftung von Farbsprays beeinträchtigen. Ein Zerkratzen lässt sich nicht verhindern.

 

Herr Gruschka fragt, inwieweit eine gewisse Blendwirkung der Fassade auf den Straßenverkehr auftreten kann.

Herr Fleckenstein erklärt, dass man davon ausgehe, dass dadurch keine Probleme auftreten werden.

Herr Bärmann möchte wissen, warum eine Prüfstatik erforderlich ist, wenn der Bauablauf den Abriss der Nebengebäude vorsieht.

Die Stützwand ist im ersten Abschnitt im Rahmen der von der Deutschen Bahn beauftragten Bahnsteigsanierung fertiggestellt worden, erklärt Herr Oehler. Wenn Gebäude herausgerissen werden, entsteht eine Abrisskante, die abgefräst werden muss. Für den Bau einer Vorsatzschale ist eine Prüfstatik erforderlich.

Herr Maetz weist darauf hin, dass man sich über die Nummerierung der Wartesäle einigen sollte. Zur Zeit des Kaisersaals gab es links die erste und zweite und rechts die dritte und vierte Klasse.

Herr Akuloff stellt die Frage nach der Entwässerung und Be- und Entlüftung.

Herr Fleckenstein erläutert, dass die Entwässerungsleitung (Rinne und Fallrohr) außerhalb des Gebäudes verläuft, aber nicht sichtbar ist. Der Abstand zur Wärmedämmung wird dafür genutzt.

Im Obergeschoss sind zur Belüftung Flügelfenster vorhanden. Ein Konflikt besteht zwischen Belüftung und Diebstahlmöglichkeit im Erdgeschoss. Im Neubau wird zusammen mit den Fenstern auf der Rückseite morgens vor der Öffnungszeit durchgelüftet. Während des Bibliotheksbetriebes erfolgt die Lüftung über verdeckte Lüftungsschlitze oberhalb der Fenster des Erdgeschosses.

Herr Wessel erkundigt sich, wie die angehobene Gebäudeunterkante sauber gehalten wird.

Herr Fleckenstein teilt mit, dass das Fundament, auf dem der Baukörper steht, eingerutscht wird. Somit passen Fahrräder nicht darunter.

Auf die Frage von Herrn Meißner, was unternommen wurde, um die Gebäude bei Regen zu schützen, sagt Herr Fleckenstein, dass man im Innenraum gut weiterarbeiten kann, selbst bei Kälteeinbruch. Der Start für den Neubau ist im März geplant.

Herr Oehler ergänzt, dass in den nächsten Tagen Dachrinnen angebracht werden. Als vorgezogene Maßnahme wird der Regenkanal in der neuen Bahnhofzuwegung ("Fuge") bereits in der 4. Kalenderwoche 2007 im 1. Abschnitt hergestellt. Damit besteht die Möglichkeit, die Regenentwässerung bereits an den Kanal anzuschließen.

Herr Schmeier führt aus, dass die Regenwasserabführung nicht ausschließlich in den Kanal im Verlauf der Eisenbahnunterführung, sondern auch in andere Richtungen erfolgen wird.