Frau Dr. Jürgen erläutert den schriftlich vorliegenden Antrag zur Sache.

 

Frau Herzog-von der Heide verweist auf die bisher sozialverträglich vorgenommenen Kostenanpassungen, die nunmehr gestiegenen Energie- und Personalkosten und die Ausführungen in der Beschlussvorlage. Die Nutzer müssten vertretbar an den Kostensteigerungen beteiligt werden, um die Fläming-Therme zu halten.

 

Herr Thier erinnert an die im Hauptausschuss vorgetragenen Kritikpunkte zur Fläming-Therme. An der Behebung solle erst gearbeitet, ehe die Preise erhöht werden. Daher finde er den Antrag sehr charmant, erst einer Preiserhöhung zuzustimmen, wenn eine merkliche Verbesserung wahrgenommen werden könne.

 

Für Herrn Nerlich sei die hohe prozentuale Preissteigerung für Kinder (Sportbecken und Sauna - 2 Stunden) nicht nachvollziehbar. Da hätte man differenzierter rangehen können, wenn nicht sogar die Preissteigerung ganz sein lassen.

 

Herr Ritter sei nach wie vor dafür, sich der Preisstruktur des Freibades anzupassen (seinem Vorschlag sei man nicht gefolgt). Dennoch gehe es darum, den Zuschuss der Stadt nicht ausufern zu lassen. Er appelliere an die Antragsteller, der Eintrittspreiserhöhung heute zuzustimmen, mit der Maßgabe, dass der Badbetreiber ein Preiskonzept vorlege.

 

Herr Akuloff meint, die wirtschaftliche Betriebsführung der Fläming-Therme nicht über die Preiserhöhung steuern zu können und ruft die lebhafte Diskussion im Finanzausschuss in Erinnerung. Daher habe er auch Frau Malter um die Auflistung gebeten, wie sich die Abschreibungen entwickelt haben. Die Preissteigerung sei kontraproduktiv, solange sich darüber beschwert werde, dass es in der Therme zu kalt und die Aufenthaltsqualität nicht da sei. Er befürworte den gestellten Antrag.

 

Herr Jurtzik sei für eine Betrachtung der wirtschaftlichen Betriebsführung und des Betreiberkonzeptes. Er gebe aber auch zu bedenken, dass der Zuschuss für die Stadt nicht zu hoch ausfallen dürfe. Das Geld fehle dann an anderer Stelle.

 

Herr Grunert deutet auf die vielen Fragen und Anmerkungen im Finanz- und Hauptausschuss, die man alle hätte Herrn Quell vortragen können, als er hier vor Ort war.

 

Wie wichtig die Therme (u. a. für den Schul- und Schwimmsport) sei, sei allen bekannt, so Frau Walbrach. Sie dürfe aber auch sauberer sein, einfache, banale Sachen können funktionieren. Der Zustand der Therme werde für die Besucher immer schlechter und da könne man keine Preissteigerung rechtfertigen. Ein Angebot wäre, wie sie bereits vorgeschlagen habe, die Zeitspanne von 2 Stunden auf 3 Stunden zu erhöhen.

 

Herr Nehues bittet darum, wenn Herr Quell das nächste Mal kommt, seine Präsentation vorab zu erhalten, damit man sich darauf vorbereiten könne. Die Haushaltssituation der Stadt verlange Konsolidierungsmaßnahmen. Er sei für eine vernünftige Beibringung, warum die Kosten erhöht werden, zum Verständnis der Nutzer. Auch den Vorschlag von Frau Walbrach, die Zeitspanne von 2 Stunden auf 3 Stunden zu erhöhen, finde er gut.

 

Lt. Frau Dr. Jürgen sei eine Zuschusserhöhung denkbar, zumal der Zuschuss in diesem Haushaltsjahr unter dem des Vorjahresabschlusses 2020 liege. Und wie Herr Nehues schon sagte, wäre es gut, Herrn Quell seine Unterlagen vor einer Teilnahme an der Sitzung zu kennen, um dann gezielt Fragen stellen zu können. Die aktuelle Preiserhöhung sei absolut unsozial, vor allem die Kinderpreise.

 

Frau Herzog-von der Heide hatte im letzten Hauptausschuss um eine genaue Mängelliste gebeten, um sie Herrn Quell weiterzuleiten. Dieser Bitte kam nur Herr Hurtig nach. Seine Fragen seien beantwortet und den Stadtverordneten zur Kenntnis gegeben worden. Im Übrigen beantworte sie in Abstimmung mit der Betriebsleitung auftretende Fragen. Zur Zeitspannenerhöhung von 2 Stunden auf 3 Stunden führt sie wie in ihrer schriftlichen Stellungnahme aus: Es gibt in der Fläming-Therme Nachzahltarife, z. B. in der Sauna, von 1,90 € pro angefangene 30 Minuten. Wer drei Stunden in der Sauna bleiben möchte, zahlt heute schon den 2-Stunden-Grundtarif von 15,20 € + (2 x 1,90 €) = 19,00 €. Der Ansatz, die Saunaeintritte um 2,00 € zu erhöhen und dafür drei statt zwei Stunden Saunabesuch anzubieten, würde bei einem Dreistundenbesuch faktisch eine Preissenkung gegenüber der jetzigen Situation bedeuten. Der 3-Stunden-Tarif läge damit bei 17,20 €, anstatt bei 19,00 €.

Zur Zuschusserhöhung entgegnet sie, es werde von der Verwaltung verlangt, langanhaltend, perspektivisch zu denken. Freiwillige Leistungen, wozu auch das Bad gehöre, sollen aufrechterhalten werden. Dass der Badbetreiber nichts unternehme und alles so laufen lasse, dem Eindruck möchte sie entgegenwirken. Sie verweist auf vielfältige Sonderaktionen.

 

Herr Krüger fragt zu den Korrosionen aufgrund fehlerhafter Lüftung an, ob auch andere, tragende Bauteile von Korrosion betroffen seien, die möglicherweise die Statik beeinträchtigen. Sollte die Stadt da nicht eine Begutachtung veranlassen, um die Korrosionsschäden abzuklären. In naher Zukunft sei das Konzept der Therme zu prüfen, was zu verbessern sei.

 

- Herr Nehues verlässt den Sitzungsraum.

 

Frau Herzog-von der Heide führt zur Aufgabenstellung aus: Die Kostenentwicklung, auch durch Energieverbrauch, habe die Verwaltung sehr aufgerüttelt. Deshalb wurde eine Untersuchung, auch in Hinblick auf das Alter der Therme beauftragt, wie die Energieeffizienz zu erhöhen sei. Ein Ergebnis der Untersuchung der Fach-Ingenieurbüros sei, dass die Lüftung nicht mehr fachgerecht funktioniere. Das Gesamtergebnis der Untersuchung stehe noch aus.  

 

Herr Scheidler bittet, noch in der aktuellen Wahlperiode all das Angesprochene zur Therme im SWU gesammelt auf den Tisch zu bekommen und dann gesondert Herrn Quell einzuladen, um zu erfahren, was wie verbessert werden könne.

 

Frau Herzog-von der Heide hat aus dem letzten Hauptausschuss den Auftrag erhalten, einen Vor-Ort-Termin in der Therme anzuberaumen, was sie bis Mai auf den Weg bringen möchte.

 

Herr Scheidler meint, sich erst kurzfristig zu all den angesprochenen Problemen zu verständigen, ehe mit Herrn Quell gesprochen werde.

 

Frau Walbrach schlägt vor, ausführlich das Thema im SWU und Finanzausschuss zu beraten (wie zum Verkehrsentwicklungsplan). Werde der Vorlage zur Preiserhöhung heute zugestimmt, würde sie den Antrag zur Sache stellen, die Zeitspanne von 2 Stunden auf 3 Stunden zu erhöhen, um den Nutzern (bei der schon notwendigen Preiserhöhung) ein Stück weit entgegenzukommen. Ihre Frage aus dem Finanzausschuss zum Nutzerverhalten (2 oder 3 Stunden Sauna) sei noch nicht beantwortet.

 

- Während der Ausführungen kommt Herr Nehues wieder in den Sitzungsraum.

 

Frau Herzog-von der Heide betont, dass die Zeitspannenerhöhung betrachtet wurde, mit dem Ergebnis, dass ein Dreistundenbesuch faktisch eine Preissenkung gegenüber der jetzigen Situation bedeute.

 

Herr Nerlich verweist auf unterschiedliche Preisangaben der Anlagen 1 und 2 zur Beschlussvorlage. Einzelne Positionen führten zur Verschlechterung der prozentualen Einrechnung.

 

Herr Neumann stellt richtig, dass es sich 2023 um 3,60 € Eintritt zwei Stunden Kinder/Jugendliche handelt (anstatt 3,20 €).

 

Herr Zeiler stellt den Antrag zur Geschäftsordnung, die Beschlussvorlage zu vertagen und erneut im SWU sowie in der Stadtverordnetenversammlung zu beraten.

 

Herr Neumann lässt über den Geschäftsordnungsantrag abstimmen:

 

Ja 18  Nein 3  Enthaltung 3

Antrag bestätigt